Florida Springs mit glasklarem Wasser

 

Wenn einmal die Accounts in den Reservationssystemen eingerichtet sind, geht das Buchen relativ einfach. Für uns liegt der Haken darin, dass die im Reiseführer beschriebenen State Parks ausgebucht sind. Die Kombination von Snowbirds und Familien in den Frühlingsferien übersteigt die vorhandenen Kapazitäten. Das System weist netterweise bei «Campground full» auf die nächstgelegenen Parks mit einem freien Platz hin und gibt an, wie weit sie vom gewünschten Ort entfernt liegen. Das können gut auch 100 Meilen sein. Also muss neben dem Computer die Karte liegen, damit die Weiterreise sinnvoll gestaltet werden kann. In zwei längeren Aktionen und einigen Abstrichen im Wunschprogramm gelingt uns die Planung, nicht nur wie im letzten Blog erwähnt, bis in die Nähe des Everglades NP sondern bis zu den ersten Tagen im April. Wir werden dann im Bundesstaat Georgia angekommen sein.

 

Nun kann das Abenteuer in der organisierten Form weitergehen. Vorerst geniessen wir beim Fort Pickens nochmals den weissen Sand am Strand und die unterschiedlichen Farbtöne des Meeres je nach Sonnenlicht. Erst im Nachhinein vernehmen wir, dass der Gewitterzug der über uns hinweg zog, nur wenige Kilometer nördlicher von Tornados begleitet wurde und enormen Schaden angerichtet hat. Einmal mehr haben wir grosses Glück gehabt.

 

Auf unserer Fahrt ostwärts durchreisen wir ab Chipley eine Landschaft, die im letzten Oktober vom Hurrikan verwüstet wurde. Im Bereich der Autobahn ist das meiste aufgeräumt, aber hinter dem Wildzaun sieht es verheerend aus. Viele Bäume sind entwurzelt, andere auf halber Höhe abgebrochen und ganz viele Gebäudedächer nur mit Blachen bedeckt. Es fehlt wohl an allen Ecken an Fachkräften und Mitteln um die Schäden umgehend zu beheben.

 

Nach dem Panhandle geht es südwärts. Wir fahren einmal mehr an herrschaftlichen Liegenschaften vorbei und stehen am Abend zwischen Palmettas und unter Bäumen nahe am Ochlockonee River. Im O’Lena SP versickern täglich die 3,5 Mia. Liter Wasser des Santa Fe River um einige Kilometer weiter südlich ohne Strudel oder Blasen wieder an die Oberfläche zu gelangen und ganz ruhig weiterzufliessen.

 

Einen besonderen Reiz bieten in diesen Tagen die Quellen (Springs). Der Ichetocknee Spring mit seinen beiden Quellen ist das erste Gewässer seit Wochen, dass uns mit seinem klaren Wasser und seinem natürlichen Lauf durch den Wald im Frühlingskleid beglückt. Am Manatee Springs schwimmen wir im gut 20° Grad warmen Wasser und wiederholen das Bad am nächsten Abend im Rainbow Springs SP. Im Homosassa Springs Wildlife SP können wir bei der Fütterung der Manatees zuschauen und im Unterwasserobservatorium den Bewegungen der Fischschwärme folgen.

 

 

Die gewaltigen geologischen Zusammenhänge in dieser Region werden uns beim Besuch des «Cedar Lakes Woods and Garden» bewusst. Der untere Teil des liebevoll gestalteten Gartens im Kalksteingelände steht seit Monaten und wohl noch bis weit in den Sommer hinein unter Wasser. Die grossen Niederschläge in Georgia im Zusammenhang mit dem Hurrikan im vergangenen Oktober liessen die Springs hier im Süden ansteigen.

 

Auf der Höhe von Orlando sehen wir endlich die schon lange erwarteten Citrus Anlagen. Auf der Autobahn rollen neben uns Sattelschlepper voller Früchte auf dem Weg zu den Verarbeitungsbetrieben. Der feine Duft der Blüten liegt in der Luft und intensiviert sich, wenn wir an einem Betrieb vorbeifahren, der aus den Früchten Konzentrat herstellt.

 

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise erwartet uns unmittelbar nach der Monatsmitte im Everglades NP und ist Thema im nächsten Bericht.