Verschiedenste Gletscher

vielfältige Blumenpracht,

abwechslungsreiche Wanderungen

 

Ein lautes heiseres Bellen und dann nur noch ein buschiger Schwanz über dem hellen Spiegel und wir sind wieder alleine auf dem Wanderweg über dem Pyramid Lake im Jasper NP. Da wir gegen den Wind wandern, hat uns das Wapiti erst im letzten Augenblick bemerkt (aber natürlich noch bevor wir das Tier erspähten) und flüchtet auf dem Wanderweg, wo’s eben auch für die Tiere am bequemsten ist.

 

Der Sommer mit knapp 30° C hat Jasper erreicht, die Hochsaison ist im vollen Gange und die Plätze auf den Campgrounds (mit insgesamt über 1000 Standplätzen) sind ausgebucht. Da wir ausserhalb von Jasper einen schönen Platz ergattert haben, lassen auch wir uns für 8 Nächte dort nieder. Endlich ist Wandern angesagt. Die Wege sind vorbildlich beschildert und wenn man die Hauptrouten verlässt, hat man den Weg meistens ganz für sich alleine. Wir treffen dabei auf Seen in allen Farben und jeden Tag wird unsere Sammlung an neuen Blumen grösser. Wir durchwandern wilde Schluchten und treffen auf tosende Wasserfälle oder durchqueren einsame Wälder um plötzlich vor einem River zu stehen und den traumhaften Ausblick auf die Bergketten zu geniessen.

 

Am Boya Lake, an welchem ich den letzten Bericht geschrieben habe, paddeln wir über das glasklare sowie spiegelglatte Wasser und entdecken einen gewaltigen Biberdamm. Der Campingplatz entleert sich jeden Morgen bis auf wenige Besucher. Die grosse Mehrheit ist auf dem Weg nach Alaska. Dort dürften in der Zwischenzeit auch die letzten freien Plätze besetzt sein.

 

Nach 3 herrlichen Nächten an diesem malerischen See fahren wir auf dem Cassiar HYW weiter Richtung Süden. Wir rollen einen ganzen Tag durch einsame Landschaften, treffen auf kein richtiges Dorf, haben einen weiteren Tag keinen Empfang auf unserem iPhone und stossen nur auf wenige Lodges und Campingplätze in der Nähe von Seen, die zum Fischen einladen.

 

Beim Abstecher nach Stewart kommen uns die Gletscher sehr nahe. Danach folgt eine weitere Fahrt durch einsame Wälder bis wir in Kitwanga wieder auf den Yellowhead einbiegen. Der Berufsverkehr nimmt markant zu und bis Prince George durchfahren wir eine liebliche Landschaft, deren Schwergewicht wohl im Tourismus und in der Landwirtschaft liegt. Der Weg entlang dem Fraser River ist wieder von dunklen Wäldern geprägt und nur kurz bevor wir in die Rocky Mountains eintauchen, stossen wir nochmals auf landwirtschaftlich genutzte Flächen.

 

Eindrücklich ist die Erscheinung des Mt. Robson, dem höchsten Berg Kanadas in den Rocky Mountains. Auf andere Art eindrücklich sind die Züge mit 150 bis 200 Wagen, die in der Regel von zwei Diesellokomotiven gezogen werden. Sie stören unseren Schlaf mit ihrem Gerumpel und Getröte, wenn der Wind aus der «falschen» Richtung kommt. Nicht weniger eindrücklich sind die Gletscher entlang des Icefield Parkway, wobei auch diese die Klimaerwärmung spüren. An diesen Hot Spots ist auf der anderen Seite auch das Gedränge der Besucher enorm und das Preisniveau für die organisierten Ausflüge entsprechend hoch.

 

Wir geniessen dagegen unsere Freiheit, gelegentlich ein feines Abendessen auswärts oder wie am ersten Tag in Jasper eine Fahrt mit der Kabinenbahn auf den Mt. Whistler.