Wanderparadies Sedona

 

Happy New Year aus dem Dead Horse Ranch State Park in Cottonwood Arizona! Wir wünschen Euch alles Gute fürs 2019! Am letzten Tag des alten Jahres hat der Schnee den Campground in unschuldiges Weiss gehüllt.

 

Vielen Dank an alle Gastgeber, die uns während des Heimurlaubs verwöhnt und sich für uns Zeit genommen haben. Es war herrlich, euch wieder zu sehen. Der Zwangsunterbruch unserer Reise hat somit auch viele positive Aspekte bekommen. Erfreulich ist auch, dass wir von der Aufenthaltsbewilligung her unsere Reise ohne weiteren Unterbruch planmässig fortsetzen können. Juuuupi!

 

Las Vegas muss man gesehen haben! Ob diese surreale Welt einem packt oder nicht, erfährt jeder auf seine Weise. Wir lassen uns mit dem High Roller über die Dächer der pulsierenden Stadt heben, schlendern durch die Spielhöllen, lassen uns auf den Trottoirs von den Menschenmengen schieben, wundern uns in den Shop-Hallen über die vielen Vertretungen der edlen Marken und besuchen in der gleichen Stunde Paris, Venedig sowie das alte Rom. Besonders gefällt uns die Galerie mit den National Geographic Fotografien im Grossformat.

 

Das Oak Valley mit seiner Umgebung ist unser nächstes Ziel und die nähere Umgebung bleibt unser Aufenthaltsort bis zum Neujahrstag. Die hilfsbereiten Amerikaner machen uns rechtzeitig darauf aufmerksam, dass die Campgrounds über die Festtage «Full» sind. So können wir uns ein vorzügliches Plätzchen im bereits erwähnten State Park sichern.

 

Nach einem ersten Tag mit dem Besuch des Slide Rock State Park (angesichts der kühlen Temperaturen haben wir freiwillig auf das Rutschen im Wasser verzichtet) fahren wir durch das dicht bewaldete Tal zurück nach Flagstaff um über die I-40 den Petrified Forest NP zu besuchen. Im Visitorcenter bekommen wir auf Deutsch Informationen über die Entstehung der kristallisierten Holzstämme. Es müssen enorme Kräfte und chemische Reaktionen über lange Zeiten aktiv gewesen sein, dass wir nun diese farbigen Kunstwerke der Natur bestaunen können. Dass während dieser Zeit auch die Dinosaurier keine Chancen zum Überleben hatten, wird mir in diesen Zusammenhängen langsam klar. Neben den Baumstämmen beeindrucken uns aber auch die verschiedenfarbigen Sandhügel im Park. Arizona überrascht uns auch heute mit seiner Vielfalt.

 

Wie angekündigt, überrennen die Gäste Sedona, das touristische Zentrum der Region, während den Festtagen. Doppelspurige Kolonnen im Schritttempo am Morgen einwärts und abends stadtauswärts. Die Parkplätze hoffnungslos überfüllt und da die Amis wetterfest sind, gilt dies auch für die Wanderparkplätze wenn es schneit oder ein eiskalter Wind bläst. Die Gäste lassen sich, in dicke Daunenjacken gehüllt, in offenen Jeep’s an die Hotspots fahren und der Lärm der Helikopter ist stets präsent. Die unzähligen abgesperrten Residenzen scheinen ausgebucht zu sein. Uns fällt positiv auf, dass sich die Gebäude sehr gut in die Landschaft einpassen. Auch wenn uns die zersiedelte Ortsplanung vor Rätsel stellt, die Baugesetzgebung verdient ein Lob.

 

Wir sind rund 25 km westlich von diesem Hotspot platziert und fahren bis auf eine Ausnahme immer in die Gegenrichtung der Tagesgäste. Zudem haben wir unfassbares Glück und finden für unsere Wanderungen immer an bester Lage einen Parkplatz. Nur einmal wäre das fast in die Hosen gegangen: Bei der Chapel of the Holy Cross wird der Parkplatz um 17.00 Uhr geschlossen und wir kommen erst um 17.15 Uhr von der Wanderung zurück. Eine überlaute Stimme, die «Volkswägen» ausruft, treibt uns auf den letzten Metern an. Bei der Ankunft war ich wohl noch beim Heimurlaub. Vom Anschlag am Tor genügte mir die letzte Zahl «09.00». «Schön! Dieser Platz mit grandioser Aussicht Richtung Westen wird erst um 21.00 Uhr geschlossen.» Für den Rest der Reise werden wir alles lesen: «Closed 05.00 pm to 09.00 am».

 

Sofern man Freude an den Red Rocks, den Kakteen und den Pinienwäldern hat, bietet Sedona eine Vielzahl von Wanderwegen in den unterschiedlichsten Leistungsstufen an. Unsere täglichen Wanderungen gehen in die wenig besuchte Wilderness und dauern zwischen 3 und 5 Stunden. Sie führen uns durch enge Schluchten, über Stock und Stein und auf sandigen oder schneebedeckten Wegen. Aber immer haben wir den Ausblick in die roten Felsformationen, die uns ein ums andere Mal faszinieren. Das Abendlicht setzt dem ganzen Lichtspiel jeweils die Krone auf!

 

Am Neujahrstag fahren wir das erste Mal auf unserer Reise einen reservierten Stellplatz an. Da die Nationalparks wegen dem Shutdown auf unbekannte Zeit geschlossen sind, besuchen wir die gut organisierten und eindrücklichen State Parks. Mal sehen, wann die unbezahlten Ferien der betroffenen nationalen Angestellten ein Ende finden.