Wir sind da!

Wrums! Holper!
Der Bauchgurt spannt und der Oberkörper will weiterhin ca. 850 km/h weiterfliegen und ich muss ihn in die Lehne drücken! Mit der dritten Wiederholung dieses Ablaufs haben wir unsere Anreise nach Halifax gemeistert. Nach 22 Stunden können wir unsere müden Körper in die bequemen Boxspring-Betten fallen lassen. Die Flüge von Kloten über Reykjavik Keflavik und Toronto mit der Icelandair und der West Jet sind relativ ruhig verlaufen.

Am folgenden Tag fahren wir ins Hotel in der Nähe des Hafens. Anschliessend holen wir die Papiere beim Spediteur sowie die Stempel beim Zoll und danach gönnen wir uns einige Stunden in Halifax-Downtown. Am nächsten Morgen können wir unseren T6 im Hafen im Empfang nehmen. Der Bus und sein Inhalt haben die Schifffahrt problemlos überstanden.

 

Nun beginnt unser Abenteuer!
Schnell zum Walmart damit wir die Erstversorgung vervollständigen können.
Aber dieser führt bei den Gas-Cylinders nur das gängige Modell Nr. 20, das unserer 11-kg-Flasche entspricht. Im Canadian Tire daneben finden wir wenigstens das Modell 4.25, das nur rund 5 Liter fasst. An der Kasse kann dann auch der Inhalt bezahlt werden, der von einem Mitarbeiter am Ende des Parkplatzes aus einem riesigen Tank eingefüllt wird.
Den Wunsch-Cylinder Nr. 11 finden wir auch in den kommenden Tagen nicht, so dass wir zur Sicherheit in Moncton wieder im Canadian Tire eine weitere Flasche vom Typ 4.25 erstehen, resp. füllen lassen.

 

Nun wollen wir aber auf den ersten Campingplatz, damit wir Ordnung in unseren Bus bringen können!
Der Versuch endet vor der geschlossenen Schranke des Porters Lake Campingplatzes (gemäss App ist er von Mai bis Oktober geöffnet). Von hilfsbereiten Wanderern erfahren wir, dass diese Umschreibung in der Praxis darauf hinweist, dass der Platz wie die Mehrheit der Campgrounds ab dem Victoria Day, also ab 21. Mai geöffnet hat. Unsere Rettung ist der Elm-River Camping kurz nach Truro, der schon geöffnet hat – bloss die sanitären Anlagen sind noch geschlossen.

 

Nach einem „Einrichti-Tag“ geht’s weiter nach Alma in den Fundy National Park. Die Fahrt durch die noch nicht ausgetriebenen Mischwälder lässt uns die Dimensionen in Kanada langsam erahnen. Etwa eine halbe Stunde vor unserem Tagesziel treffen wir auf eine erste grosse Attraktion: «Hopewell Rocks Ocean». Auch diese Anlage ist noch nicht in Betrieb, trotzdem können wir «Flowerpot Rocks» besichtigen.
Da der Tidenhub (bis 16 m hoch) sich in der oberen Hälfte befindet, stehen die Blumentöpfe im Moment im Wasser. Auch die übrigen Felsformationen sind sehr beeindruckend. Zum Glück haben wir uns von den geschlossenen Türen nicht abschrecken lassen.
Am Montag kehren wir nochmals an diesen Ort zurück, damit wir die Felsenansammlung auch noch bei Ebbe besichtigen können. Der Spaziergang zwischen den Gebilden ist noch faszinierender und eröffnet ganz andere Eindrücke.

 

Am Ende von Alma können wir im Campground des Nationalparks selbstständig einchecken.
Die Stellplätze und die Abstände zwischen den Parzellen sind für unsere Vorstellungen riesig. Die Nr. 58 gibt aus der Höhe den Blick auf die Bucht von Alma frei, hat einen geschotterten Teil für die hier üblichen 10 m langen Gefährte und verfügt über einen Sitzplatz. Auf drei Seiten schliesst eine Rasenfläche von 1 bis 3 m Breite an und danach folgt ein schöner Mischwald. In der Nacht hören wir das Rauschen der Brandung und sonst ist Ruhe pur. Was wollen wir mehr!

 

In den nächsten Tagen werden wir verschiedene Wanderungen durch den Nationalpark machen. Sollte sich der Blog in Zukunft nicht mehr verändern, haben wir an unserem Ende einem Bären oder einem Wolf als Futter gedient.